Der Uhrenblogger Owen lässt den Ruf der Marken beiseite und vergleicht zwei prominente Taucheruhren der Schweizer Titanen Omega und TAG Heuer.
Haben Sie schon einmal davon geträumt, Ihre erste “richtige” Taucheruhr zu besitzen, und dabei sofort an eine Omega oder TAG Heuer gedacht? Werfen wir einen Blick auf zwei einfache mechanische Taucheruhren von diesen beiden führenden Schweizer Luxusuhrenherstellern. Die Omega Seamaster Professional und die TAG Heuer Aquaracer sind sowohl für den angehenden Uhrensammler als auch für den Taucheruhrenliebhaber eine verlockende Anschaffung. Die Standardmodelle – also die schnörkellose Seamaster Co-Axial Ref. 212.30.41.20.01.002 und die TAG Heuer Aquaracer Calibre 5 Ref. WAK2111.BA0830 – haben ähnliche Spezifikationen und sehen auch noch wie Geschwister aus. Aber welche ist besser?
Ist TAG Heuer auf Augenhöhe mit Omega?
Die Marke Omega wird zwar oft als etwas hochwertiger als TAG Heuer wahrgenommen und profitiert in puncto Popularität von der Verbindung zu James Bond, aber die Uhren, die wir uns heute ansehen, sind bemerkenswert ähnlich. Lassen wir also den Ruf der Marke und die fiktiven Spione beiseite und machen wir einen detaillierten Vergleich dieser beiden lässigen Sportuhren.
Ist die TAG Heuer Aquaracer genauso gut wie die Omega Seamaster?
1. Das Design: Omega Seamaster vs. TAG Heuer Aquaracer
Die Omega Seamaster Professional ist seit 30 Jahren ein fester Bestandteil des Omega-Katalogs. Wenn man sich dieses Modell ansieht, ist es leicht zu erkennen, warum. Das Zifferblatt ist in Bezug auf das Design klar und weist das geprägte Wellenmuster auf, für das die Uhr berühmt ist. Die hohlen silbernen Schwertzeiger verleihen dem Zifferblatt eine gewisse Schärfe, und die kräftigen Indexe sind gut ausbalanciert und bieten maximale Ablesbarkeit.
Die unidirektionale Stahllünette der Seamaster verfügt über einen schwarzen Aluminiumeinsatz und abgeschrägte Kanten, die der Uhr nicht nur ein einzigartiges Flair verleihen, sondern auch einen guten Halt beim Drehen bieten. Das Design des Armbands ist ein weiteres großartiges Merkmal: Mit seiner Kombination aus gebürsteten und polierten Gliedern passt der Zeitmesser sowohl zu legeren als auch zu formellen Anlässen.
Die TAG Heuer Aquaracer ist der Seamaster optisch sehr ähnlich, allerdings mit einem ziemlich offensichtlichen Unterschied: der Farbe. Die Aquaracer Ref. WAK2111.BA0830 ist in einem leuchtenden Königsblau gehalten, und ihr Zifferblatt weist eine verschlussähnliche Prägung auf, die an die Nautilus von Patek Philippe erinnert – was nie eine schlechte Sache ist! Die Uhr verwendet außerdem Balkenindizes für die Stundenanzeige anstelle von runden Markierungen, und die Schwertzeiger sind deutlich schmaler als die der Seamaster.
Die Lünette der Aquaracer ähnelt eher einer Rolex Submariner als einer Seamaster, hat aber erhabene Stahlsegmente, die den Einsatz so aussehen lassen, als sei er eingeklemmt. Der Lünetteneinsatz besteht aus einer Keramikverbindung, im Gegensatz zum Aluminiumeinsatz der Seamaster. Dies verleiht der Aquaracer einen robusteren Look, und wie wir alle wissen, verblasst die Farbe auf Keramik nicht so wie auf Aluminium. Das Armband hat H-förmige Glieder, die an das Oyster-Design von Rolex erinnern. Sie sind aus gebürstetem Stahl gefertigt und passen zum funktionalen Look der Uhr als Ganzes.
Gewinner Design: Omega Seamaster
Der “Look” der Taucheruhr, wie wir ihn heute kennen, wurde vor 70 Jahren mit der Lancierung der Fifty Fathoms von Blancpain eingeführt und von Rolex mit der Entwicklung der Submariner weiterentwickelt. Diese legendären Uhren sind seither die Blaupause für Taucher. Sowohl die Seamaster als auch die Aquaracer lehnen sich in ihrem Design stark an diese klassischen Zeitmesser an, und manchmal hat man das Gefühl, nur eine weitere Taucheruhr” vor sich zu haben. Aber beide Uhren haben ihre eigenen, einzigartigen Nuancen, wie das gewellte Zifferblatt der Seamaster oder die klobige Lünette der Aquaracer. Solche Raffinessen verleihen jedem Stück Originalität und heben diese Modelle deutlich von den Hunderten von Submariner-Klonen ab, die den Markt überschwemmen.
Was die Wahl eines Gewinners angeht, so fand ich es ziemlich schwierig, zwischen diesen beiden Uhren zu unterscheiden. Ich bevorzuge das Zifferblatt der Aquaracer gegenüber dem Wellenmuster der Seamaster, aber ich denke, dass die Lünette und das Armband der Omega etwas raffinierter sind als die der TAG. Ich würde natürlich beide Uhren gerne tragen, aber die Seamaster Professional scheint mir die vielseitigere der beiden zu sein, da sie sowohl zu lässigen als auch zu formellen Anlässen getragen werden kann.
Trotz der vielen verschiedenen Seamaster-Designs ändert Omega nie die Hauptmerkmale der Kollektion.
2. Uhrwerk: Omegas Co-Axiales Uhrwerk vs. TAG Heuers ETA- und Sellita-Uhrwerk
Die TAG Heuer Aquaracer wird von einem Uhrwerk TAG Heuer Calibre 5 angetrieben. Interessanterweise kann dieses Werk auf einem von zwei verschiedenen Basiskalibern basieren, dem ETA 2824-2 oder dem Sellita SW200. Das macht das Calibre 5 ziemlich ungewöhnlich und bedeutet, dass zwei Uhren der gleichen Marke und des gleichen Modells mit unterschiedlichen Basiskalibern ausgestattet sein können. Das Kaliber 5 ist ein Automatikwerk mit 25 Steinen (oder 26 Steinen im Falle von Sellita) und einer Gangreserve von 38 Stunden, was es zu einer idealen Wahl für den Alltag macht.
Die Seamaster Professional wird durch das Omega 2500 Koaxialuhrwerk mit Automatikaufzug angetrieben. Ich habe drei Generationen von Koaxialkalibern der Marke an anderer Stelle ausführlich vorgestellt, und es ist ein sehr beeindruckendes Uhrwerk. Das 2500 ist chronometerzertifiziert, und die koaxiale Hemmung ermöglicht wesentlich längere Wartungsintervalle. Es verfügt über eine Gangreserve von 48 Stunden, was diese Uhr, ähnlich wie die Aquaracer, für den täglichen Gebrauch geeignet macht.
Gewinner Uhrwerk: Omega Seamaster
Für mich gibt es in dieser Kategorie einen klaren Sieger. Das Omega-Koaxialkaliber 2500 ist dem Kaliber 5 in puncto Genauigkeit, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit haushoch überlegen.
3. Tragbarkeit: Zwei prestigeträchtige Uhrenmarken, zwei ikonische Uhren
Beide Uhren sind unglaublich leicht zu tragen, wie ich es von einer alltäglichen Werkzeuguhr erwarten würde. Beide Modelle haben ein relativ niedriges Profil, was bedeutet, dass ich mir keine Sorgen machen musste, dass die Gehäuse an Türrahmen hängen bleiben oder sich in meinen Hemdsärmeln verfangen. Die beiden Uhren sind leicht zu bedienen, da sich die verschraubten Kronen leicht lösen und einstellen lassen. Die Lünetten sind auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut lesbar.
Gewinner Tragbarkeit: Verlosung
Während die Lünette der Aquaracer etwas griffiger ist, fühlt sich die Omega so an, als hätte sie eine etwas bessere Verarbeitungsqualität – aber dieses Gefühl könnte von meiner Wahrnehmung der Marke und der Verarbeitung der Omega herrühren. Ich denke, es ist fair, dieses Spiel als unentschieden zu bezeichnen.
Sowohl die TAG Heuer Aquaracer als auch die Omega Seamaster sind sehr tragbar.
Die klassische Taucheruhr von Omega – die Seamaster 300 ref. CK2913.
Sieg für die Omega Seamaster
Wenn man bedenkt, dass der Preis für eine gebrauchte Seamaster bei etwa 4.000 $ liegt und eine gebrauchte Aquaracer für etwa die Hälfte dieses Betrags den Besitzer wechselt, kann man mit Sicherheit sagen, dass die Omega Seamaster wahrscheinlich die bessere Wahl ist, wenn Sie eine Uhr suchen, die ihren Wert über die Zeit behält. Vor ein paar Jahren lagen die Preise für diese beiden Taucheruhren fast Kopf an Kopf.
Die Omega Seamaster Professional belegt mit zwei Siegen den ersten Platz – zumindest in meinen Augen. Sie ist eine wunderschön gestaltete Taucheruhr mit einem modernen Kaliber, und sie ist einfach und bequem zu tragen. Das soll nicht heißen, dass die Aquaracer ein Verlierer ist – weit gefehlt. Mir gefallen einige ihrer Designmerkmale sehr gut, vor allem das Zifferblatt und die Keramiklünette. Ich würde sie auf jeden Fall jemandem empfehlen, der kein Fan der Seamaster ist, oder jemandem, der eine großartige Taucheruhr für weniger Geld kaufen möchte.